Micha ist unsere Radiostimme und Fitnessjunkie. Er hält die Fäden in der Hand und kümmert sich um alle Audio-Produktionen, die bei uns im Studio entstehen. Etliche Produktionen spricht er selbst.
Im besten Fall sieht und bemerkt man ihn nicht: den Greenscreen. Er wird genutzt um Schauspieler, Moderatoren und Gegenstände in den unterschiedlichsten Umgebungen abzubilden. Das alles ohne diese und die Filmausrüstung an entfernte Orte zu bringen oder teure Kulissen zu bauen. Doch wie funktioniert das und was braucht man für die Videomagie?
Im Zentrum steht selbstverständlich der grüne Hintergrund selbst. Zumeist werden hierfür große Stofftücher verwendet, aber es gibt auch Bodenbeläge und sogar Wandfarbe ist möglich. Hauptsache: schön gleichmäßig und kräftig grün. Man kann sogar gleichfarbige Gegenstände als Hilfsmittel einsetzen. Beliebt sind grüne Kisten. Auf die kann man sich dann setzen, um gewisse Looks besser umzusetzen – wie beispielsweise das Sitzen auf virtuellen Objekten.
Besonders wichtig ist es, immer darauf zu achten, dass die Personen im Bild kein Grün am Körper tragen. Denn diese Stellen würden ja später ungewollt durchsichtig. Doch was macht man, wenn die Person unbedingt grüne Kleidung tragen muss? Keine Sorge, theoretisch kann man jede kontrastreiche Farbe als Hintergrund verwenden. Eine früher oft verwendete Alternative ist beispielsweise der sogenannte Bluescreen. Aber Grüntöne kommen in der Regel einfach am seltensten vor, weshalb sich der Greenscreen als Standard etabliert hat.
Wenn man seinen einfarbigen Hintergrund hat, dann gibt es noch einige andere Dinge zu beachten. Damit der Greenscreen möglichst gleichmäßig aussieht, muss man ihn gut ausleuchten. Das bedeutet auch, dass man Schatten der Personen und Gegenstände minimieren sollte. Am einfachsten erreicht man das, indem man diese möglichst weit vom Greenscreen entfernt platziert. Das hat auch noch einen anderen Vorteil: das Grün wird nicht so stark von den Objekten reflektiert. Generell sollte man stark spiegelnde Oberflächen vermeiden, weil diese nicht nur das Grün, sondern möglicherweise auch den Kameramann mit reflektieren. Das kann später für eine unangenehme Überraschung in der Nachbearbeitung sorgen.
Jetzt kommt der besonders schöne Teil: die wahre Magie. Man nutzt einen Effekt namens Chroma Keying, um bei der Videobearbeitung das ausgewählte Grün transparent zu machen. Dadurch wird der Blick auf darunter liegende Videoebenen freigegeben. Dort platziert man nun den gewünschten Hintergrund und nimmt gegebenenfalls noch letzte Feineinstellungen am Chroma Keying vor, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
In Adobe Premiere Pro CC gibt es für das Chroma Keying gleich zwei Effekte – den Color Key und den Ultra-Key.
Die Wahl des Hintergrundes bleibt Ihnen überlassen. Sie können Nachrichtenstudio, eine andere Farbe, Videoaufnahmen oder Bilder hinter ihr Motiv legen. Im besten Fall haben Sie Ihre Belichtung bei der Aufnahme bereits an den späteren Hintergrund angepasst. Dadurch wirkt das entstehende Video später gleich viel realistischer. Eine gute Planung der Aufnahmen ist also sehr hilfreich.
Nun kennen Sie das Geheimnis des austauschbaren Hintergrundes und können vielleicht schon bald selbst mit dieser praktischen Technik arbeiten.